Das Glück dieser Erde liegt auf dem Rücken der Pferde
Lernen heißt auch Fehler machen. Wer Laufen lernt, fällt hin. Wer Schwimmen lernt, schluckt auch mal Wasser. Und wer Reiten lernt, fällt auch mal vom Pferd. Das ist aber meistens gar nicht schlimm. Der Ausbilder wird stets ein Pferd wählen, das in Bezug auf Größe, Temperament und Ausbildungsstand zum Reiter passt. Trotzdem kann auch für das bravste Anfängerpferd keine Garantie gegeben werden. Je sportlicher und beweglicher der Reiter ist, desto leichter lernt er, sich auf dem Pferd auszubalancieren und desto geringer ist das Verletzungsrisiko. Eine fundierte und vor allem vielseitige Ausbildung ist die Grundlage für Sicherheit im Reitsport. Und natürlich die richtige Ausrüstung. Also, immer einen Reithelm tragen!
Welche Ausrüstung wird benötigt?
Für die ersten Stunden reichen ein Reithelm (dieser kann im Reitstall ausgeliehen werden), eine enganliegende Hose und feste Schuhe aus. Am besten sind mindestens knöchelhohe Schuhe mit durchgehender Sohle und kleinem Absatz. Stiefel oder Stiefeletten mit Chaps sind danach eine sinnvolle Investition, weil sie dem Fuß guten Schutz und Stabilität bieten. Die Hose sollte enganliegen und keine Falten werfen. Nähte an den Innenseiten können leicht zu schmerzhaften Scheuerstellen führen. Keine Kompromisse sollten beim Kopfschutz gemacht werden. Fahrradhelme sind zum Reiten ungeeignet. Lassen Sie sich beim Kauf beraten. Ob gekauft oder geliehen – nur ein gutsitzender und passend verschnallter Helm kann den Kopf schützen.
Eine Sicherheitsweste ist für das Springen im Gelände über feste Hindernisse erforderlich. Zum Reiten lernen ist eine Sicherheitsweste nicht nötig. Ganz im Gegenteil kann sie das Erlernen der reiterlichen Grundlagen und das Entwickeln eines guten Sitzes bei Reitanfängern sogar behindern, wenn Größe und Passform nicht stimmen. Wird später auch im Gelände geritten und auch über feste Hindernisse gesprungen: Kaufen Sie die Sicherheitsweste in einem Reitsportfachgeschäft. Dort berät man Sie gerne. Tipp: Mit einer gutsitzenden Schutzweste muss eine Rolle vorwärts möglich sein, sonst behindert sie mehr als sie schützt. Sicherheitsreitwesten sollten unter Pullover und Jacke getragen werden und im Idealfall mindestens 30 Min. vor dem Reiten angezogen werden. Da sich eine gute Reitweste dem Körper durch Körperwärme anschmiegd.
(Quelle: Pferd-aktuell.de/breitensport/reiten-lernen)
Wichtige Verhaltensregeln:
Bitte tragen Sie immer festes Schuhwerk. Gilt für Eltern und Kinder.
Beim Reiten tragen Sie immer eine lange, enganliegendene Hose und immer einen Reithelm. Siehe oben Ausrüstung.
Wir bitten Sie, im Reitstall und am Stallgelände, leise zu sein und nicht zu toben oder zu rennen.
Die Ponys und Pferde bitte nicht selbst füttern. Sie bekommen ein ausgewogenes Futter. An der täglichen Fütterung morgens um 9:30 Uhr dürfen Sie gerne teilnehmen.
Während des Reitunterrichts bitte nicht stören. (Warten Sie gerne in unserem "Kiekhuus".)
Pferde sind Flucht- und Herdentiere. Auch wenn unsere Pferde handzahm sind, es kann immer etwas passieren. Wir bitten Sie daher, sich angemessen zu verhalten, damit einem uneingeschränkten Reitspass Nichts im Wege steht.
Carl & Rudi sind bei uns am 26.05.2019 eingezogen. Sie sind im Mai 2018 im Naturschutzgebiet Merfelder Bruch geboren und haben dort in der freien Wildbahn ein Jahr lang gelebt. Jedes Jahr werden die Junghengste aus der Herde heraus gefangen um u. a. Rivalitäten unter den Hengsten zu vermeiden. Dies ist eine Tradition seit 1907 die alljährlich am letzten Samstag im Mai im Merfelder Bruch statt findet. Die Jährlingshengste werden von Hand gefangen und durch eine Versteigerung zum Kauf angeboten. Wir haben sie bei dem jährlichen Wildpferdefang im Mai 2019 ersteigert und freuen uns riesig. Sie verlieren schnell Ihre Scheu vor dem Menschen und gewöhnen sich sehr schnell an die neue Umgebung. Sie sind klug, gutmütig, genügsam aber vor allem extrem gelassen.
Ein paar Jahre dauert es noch bis wir die beiden reiten können. Bis dahin wird viel geputzt, gekuschelt und das Fohlen 1x1 gelehrt.
Das Dülmener Pferd, auch Dülmener Wildpferd, ist eine Ponyrasse, die überwiegend in Dülmen in Westfalen im Merfelder Bruch, einem rund 350 Hektar großen Naturschutzgebiet, lebt. In dem auch als Wildpferdebahn bezeichneten, eingefriedetem Gebiet leben etwa 300 bis 400 Pferde weitgehend unbeeinflusst vom Menschen. Außerhalb des Geländes lebende Pferde werden nicht als Dülmener Wildpferd, sondern als Dülmener bezeichnet. Die zu den ältesten deutschen Pferderassen zählenden und ursprünglich Dülmener Brücher genannten Pferde werden seit Februar 1994 auf der "Roten Liste" der gefährdeten Nutztierrassen der GEH geführt und sind in die Gefährdungskategorie I, also als extrem gefährdet, eingestuft. Das Dülmener Pferd wurde von der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen (GEH) zur „Gefährdeten Nutztierrasse des Jahres“ 2014 erklärt. Das Dülmener Wildpferd ist aus biologischer Sicht kein Wildpferd. Die Namensgebung bezieht sich auf die halbwilde Lebensweise.
Die Dülmener Pferde leben – weitgehend vom Menschen unbeeinflusst – relativ frei und ganzjährig im Merfelder Bruch. Lediglich in strengen Wintern werden sie dort zusätzlich mit Futter aus Heu, Stroh und eventuell auch Grassilage versorgt. Die Zucht ist aber streng geregelt, um diese Rasse möglichst unverändert und stabil zu erhalten. Dazu gehört, dass jeweils am letzten Samstag im Mai jedes Jahres die jungen Hengste bei einer viel besuchten Veranstaltung von Hand gefangen und versteigert werden. Die Deckhengste leben lediglich in der Zeit von Mai bis September bei der Herde, um die Geburtstermine der Fohlen zu steuern. Die Herde selbst ist in Familienverbände aufgeteilt, die aus verwandten Stuten und ihren Fohlen bestehen und jeweils von einer Leitstute geführt werden. Außerhalb der Wildbahn werden Dülmener als vielfältige Kleinpferde geschätzt, wobei die Verwendung als Reitpferd für Kinder überwiegt. Sie können in ganzjähriger Offenstallhaltung leben und brauchen keinen wertvollen Weidegrund. Während die kleinen Pferde in vergangenen Jahrhunderten oft als Grubenponys unter Tage verwendet wurden, werden die Dülmener heute gern als Reit- und Familienpferd eingesetzt.